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Mäuse, Schrecken & Co.: Verbundschule hat eigenen Zoo!

„Pass auf die Maus auf“, schallt es über den Flur der Verbundschule. „Sie ist ganz schön schnell.“ Hastig nimmt Jannik aus der achten Klasse das Nagetier in die Hand, streichelt es liebevoll und lässt es wieder hinunter. Mäuse in der Verbundschule? So manchem wird es da vielleicht kalt den Rücken herunter laufen. An der Schule aber sind die Tiere ausdrücklich erwünscht: Sie leben im sogenannten Schulzoo.

Ins Leben gerufen hat ihn Lehrerin Ruth Peters. Schon lange hatte sie den Wunsch, Tiere an der Schule zu halten, die unter anderem im Biologie-Unterricht eingesetzt werden können. An den Mäusen beispielsweise betreiben die Schülerinnen und Schüler Verhaltensforschung. Merken sich Mäuse den Weg, wenn man sie mehrmals durch ein Labyrinth laufen lässt? Dank Farb- und Showmäusen können die Verbundschüler das nicht mehr nur in Büchern lesen, sondern sogar mithilfe der kleinen Lebewesen testen.

Zum Zoo gehören unter anderem Mäuse, Gold- und dsungarische Hamster und Insekten: Australische Gespenstschrecken, Stabschrecken, Riesenstabschrecken, Riesendornschrecken sowie Eier von wandelnden Blättern.

20 Mädchen und Jungen aus den Klassen 6 bis 9 besuchen die Arbeitsgemeinschaft "Schulzoo". Sie treffen sich nun zweimal in der Woche. Dann heißt es: Käfige reinigen, Futternäpfe waschen und auffüllen und mit den Tieren spielen.

 „Ich mag Tiere und wollte mich gerne darum kümmern“, erklärt die Achtklässlerin Paula, warum sie freiwillig länger in der Schule bleibt, wenn ihre Freundinnen schon nach Hause fahren. Auch in den Ferien kommen Paula und die anderen Kinder in die Schule, um die Tiere zu versorgen. Manchmal dürfen die Schüler die Tiere auch in den Ferien für ein oder zwei Wochen mit nach Hause nehmen. „Die Schüler sollen nicht nur Tierarten kennenlernen, sondern sich auch mit der Pflege beschäftigen und Verantwortung übernehmen“, erläutert Lehrerin Ruth Peters weitere Ziele des Zoos.

 An manchen Tagen zeigen sich für die Kinder aber auch die Schattenseiten ihrer Tätigkeit. „Die Schrecke ist gestorben“, stellt Jan traurig fest und nimmt das schwarze Tier aus dem Terrarium. Schon seit Wochen hat der Achtklässler sich um dieses Tier gekümmert und es so manches Mal auf der Hand getragen. „Die Mädchen und Jungen müssen lernen, dass Mäuse, Hamster und Insekten eben nicht 50 Jahre alt werden“, sagt Peters. Und zum Glück wird im nächsten Moment im Schulzoo auch schon wieder gelacht: Eine kleine weiße Farbmaus hat einen Purzelbaum in ihrem Laufrad geschlagen.